Daily Thompson
Chuparosa

Wie geschickt das Trio Stoner-, Psychedelic-Rock und Grunge vermengt, ist spätestens seit dem vierten Album “Oumuamua” kein Geheimnis mehr. Diesmal bleibt Psychedelic-Rock allerdings außen vor: Mit dem Opener “I’m Free Tonight” lassen Daily Thompson derart dick gebutterte Stoner-Gitarren aufheulen, dass das Kopfnicken im satten Midtempo-Takt ganz von selbst einsetzt.

Verantwortlich für die dominanten Gitarren in der Produktion ist wie auch schon auf dem Vorgängeralbum “God Of Spinoza” Mos Generators Tony Reed. Am Instrument selbst verstärkt Bob Balch (Fu Manchu, Big Scenic Nowhere, Yawning Balch) die Akkordmacht. Nach dem folgenden, ähnlich gelagerten “Pizza Boy” schlägt Grunge mit “Diamond Waves” voll durch und erinnert im gediegenen Gesang, der neben knarzenden Gitarren in einem mehrstimmigen Refrain aufgeht, stark an Soundgarden und Nirvana. Referenzen, an denen sich die Dortmunder schon länger erfolgreich abarbeiten.

Mit dem mystisch hallenden “Raindancer” und dem verträumten Titelsong folgen zwei weitere Stücke jenseits der sieben Minutenmarke. Dazwischen beweist das fuzzige “Ghost Bird” in knackigen vier Minuten, dass ab und zu weniger mehr ist: Ohne die Psych-Rock-Jams der Vergangenheit und mit einer ähnlichen Struktur wie auf dem Vorgänger profitieren nicht alle Songs von der Überlänge.

Das steckt drin: Mos Generator, Nirvana, Soundgarden