Für drei Monate parkten die Dortmunder deshalb den Tourbus in der Garage und feilten stattdessen im Proberaum an ihrem dritten Album. Genügend Zeit, um all den unnötigen Zierrat loszuwerden, der auf den beiden Vorgängern noch hier und da zu hören war. Stattdessen knallen sie einem fette Hooks wie in “Awake” vor den Kopf oder suchen mit dem coolen “Brown Mountain Lights” ihre Lücke zwischen den alten Queens-Of-The-Stone-Age-Platten. Alles wirkt ausgefeilter, ist mehr auf den Punkt und deutlich erwachsener als zuvor. Das geht sogar soweit, dass sich Daily Thompson mit “Nowhere” an eine Art Stoner-Ballade mit Black-Keys-Feeling wagen. Vor allem Frontmann Danny Zaremba treibt sich gesanglich und an der Gitarre zu Höchstleistungen an, lässt aber auch Bassistin Mercedes Lalakakis in “Roots” erstmals den Leadgesang übernehmen. Es passiert viel auf “Thirsty”, und die Band greift musikalisch in alle Richtungen, trinkt aber auch kräftige Schlucke aus den Pullen von Vorbildern wie Kyuss, Clutch oder Monster Magnet. Zusammengehalten wird das Ganze vom omnipräsenten Fuzz und einer Vorliebe für bluesigen Stoner. Auch wenn noch nicht alles hundertprozentig rund läuft, wie man am ungelenken Beginn von “Snakes” hören kann, bewirbt sich das Trio damit um eine Stelle als feste Größe in der deutschen Stoner-Szene – als Oase in einer Wüste oft gleichklingender Bands. Wenn Daily Thompson jedenfalls so erfrischend und eigenständig weitermachen, wird Durst bald ihr kleinstes Problem sein.
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