Die Menschen sind auch im Jahr 2000 ungebrochen melancholisch. Damit das keiner vergisst, machen sie Platten wie diese.
Signal Hill ist mit allen notwendigen Erkennungsmerkmalen eines traurigen Albums ausgestattet: fragile Songstrukturen, gedrosseltes Tempo, das meistens gegen 0,5 bpm tendiert, und ein äußerst zurückhaltender Sänger, der von unglücklicher Liebe singt. Das Besondere an Dakota Suite ist, dass sie scheinbar aus England kommen, wo die Country-Folk-Balladen-Szene wahrlich nicht ihr Epizentrum hat. Um der nach Assoziationen wie Texas, Jack Daniels und Cowboyhüte verlangenden Musik wenigstens ein Stück englischer Kultur entgegenzusetzen, widmen Dakota Suite ihre Platte einem obskuren Fußball-Fanzine aus ihrer Nachbarschaft in Leeds. Na bitte, ist ja alles im Lot. Die schöneren Songs sind die, auf denen am Rande ein kleines Orchester aufspielt, das vielleicht aus arbeitslosen Freunden besteht, die einen Job brauchten. Der größte Pluspunkt aber ist der direkte, distanzlose Klang, der einen freundlich bittet, einzutreten und Platz zu nehmen. Die Bedienung komme gleich mit dem Whiskey.
weitere Platten
An Almost Silent Life
VÖ: 23.11.2012
The Side Of Her Inexhaustible Heart
VÖ: 04.11.2011
The North Green Down
VÖ: 25.02.2011
The End Of Trying
VÖ: 30.01.2009
The River Only Brings Poison
VÖ: 01.01.1900