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    Dale Crover
    Glossolalia

    VÖ: 13.09.2024 | Label: Joyful Noise/Cargo
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 378
    8 / 12
    Dale Crover - Glossolalia

    Klimawandel für Fortgeschrittene: Melvins-Schlagzeuger Dale Crover macht eine entspannte Sommerplatte voll Psych- und Power-Pop. Keine Sorge, der Himmel ist trotzdem verhangen.

    Vor knapp einem Jahr musste Crover an der Wirbelsäule notoperiert werden, doch er scheint sich bestens erholt zu haben. Die Vermutung liegt nahe: Er tanzt auch gerne, denn der schmissige Power-Pop-Stomper “Jane” wildert mit seinem sagenhaften Refrain wunderschön irgendwo zwischen Kiss, den Teens und Tanzschule 1979. Charaktersau, wer da nicht mittanzen will.

    Nur konsequent auch, dass Crover im floralen “Spoiled Daisies”, einem Stück über einen missglückten Pilz-Trip, Ty Segall als Gastgitarristen verpflichtet. In “I Quit” bekommt er Beistand von Kim Thayil, ehemals Soundgarden, der seine schrägste Gitarrenarbeit seit Jahren wertschöpft, während Crover ein bisschen wie der junge Alice Cooper singt. Geradezu romantisch ist das sagenhafte “Rings” (noch mal mit Thayil – und Rob Crow von Pinback).

    Wie auch bei “Rat-A-Tat-Tat” (2021) und “The Fickle Finger Of Fate” (2017) vertraut Crover auf Dan Southwick von Altamont und Produzent Toshi Kasai, stellt sich aber erfreulich zielorientiert als sein eigenes Gesamtkunstwerk auf: kalifornisch, wolkenverhangen und mit potenziellen Unheil an der nächsten Straßenecke. Ach, das unverständliche Gebrabbel im Intro, das klingt, als würde ein Fünfjähriger, der zu viele Zigaretten raucht, seine Eltern verarschen – das ist Tom Waits.

    Das steckt drin: Alice Cooper, Kiss, Radio Birdman

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