Mit dem Debütalbum I Love My Body und Auftritten unter anderem im Vorprogramm von Die Ärzte konnten die Westfalen ihren Sound-Tempel aus Stahl und Granit mit einer stattlichen Anzahl speckiger Headbanger füllen, die auch beim Erstkontakt zu Bete zur Maschine vor Ehrfurcht in die Beuge gehen dürften. Ähnlich wie beim Papst, nur ohne Handkuss. Bleibt die Frage, woher das devote Abfeiern des brachialen Klangs der einst als Good Witch Of The South aktiven Dampfmaschine kommen könnte?! Sind es die dissonanten Duelle zwischen Schlagzeug und Bass, die ohne Sieger vom Platz müssen? Sind es Verse wie im Song Mein neuer Hit, die der lyrischen Prosa von Bands wie El*Ke in nichts nachstehen? Oder sind es gar die minutenlangen Rückkopplungen der Gitarren, die nachhallen wie ein handfester Tinnitus? Die Antwort auf diese Fragen ist so simpel wie genial: Dampfmaschine muss man auf der Bühne erleben. Ohne den Anblick der auskreisenden Bandmitglieder und ohne biergezähmtes Nervenkostüm macht der Sound aus frühen Turbonegro und Valient Thorr auf Dauer so viel Spaß wie der Urlaub im Rumpf einer Diesellok. In weiser Erkenntnis haben Dampfmaschine natürlich dafür gesorgt, dass sich neue Songs wie Der Sommer stirbt oder Hektik nahtlos in das Hitprogramm des Debüts einreihen, womit ein paar lustig-laute Abende im Kreise der Gemeinde garantiert sein dürften.
weitere Platten
Ballerburg
VÖ: 28.03.2014
I Love My Body
VÖ: 17.10.2008