Kalifornien. 11 Uhr vormittags an einem Tag, der es mit dem Leben nicht so schwer nehmen will. Das Santa Monica-Pier erwacht zum Leben. Palmen wiegen sich in der frischen Meeresbrise. Die Sonne fließt glitzernd über den Ozean, den Strand, die Promenade. Aus einer kleinen Bar weht Musik über das sonnige Pier. Warme, optimistische, leicht melancholische Melodien. Mal in getragenem Midtempo, mal als flotte Pop-Punk-Nummern bester kalifornischer Machart. Mit den Ska-Rhythmen verhält es sich wie mit den Fußspuren im Sand: Überall sind welche zu finden, aber ständig werden sie von treibenden Uptempo-Gitarren überspült, um schließlich doch nicht ganz zu verwischen. Die Abkehr vom durchgehenden Hoppelsong führt dann zu großartig straighten Nummern wie The Real You – einer dieser Songs, die einem ohne besonderen Grund den ganzen Tag retten können. Ein Punk mit schrottigem Casi passiert das Cafe und verzieht angewidert das Gesicht, murmelt was von Pop und wünscht sich insgeheim, er dürfte sowas mögen. Zum Schluß säuseln einem die beiden Sängerinnen zur Akustikgitarre You wont be lost, Ill always hold your hand, Ill never let you fall… ins Ohr und man muß zustimmen. Diese Platte schreibt keine Musikgeschichte, aber sie ist wie die Umarmung einer guten Freundin: Cause nothin else matters at all… Stimmt.
weitere Platten
Lockjaw
VÖ: 30.11.1999
Honey Im Homely
VÖ: 01.01.1998