Dangerface
Be Damned!
Die nahmen mit, was zu ihrem Punkinventar passte, ehe dann nordamerikanische und britische Hardcore-Kids auf Brettern anrollten und sich den Rest für Banden wie Every Time I Die und Gallows aneigneten. Nimmt man die Kutten im Publikum aus, ist nichts niet- und nagelfest, meinen auch Dangerface und setzen nach ihrem Debüt von 2019, “Get Loud!”, ein weiteres Ausrufezeichen.
Jeden Tag besoffen, ist auch regelmäßig gelebt: Das Quintett aus Stavanger hat seine Routine im Partymodus. Davon zeugen auch die Musikvideos zu den neuen Songs: Zu “Set Me On Fire” gibt es den Bandalltag im Schnelldurchlauf, routiniert geht dabei der Griff im Kühlschrank zum Alkohol. Feuer legt sich am leichtesten in der Kehle. Vielleicht ist es aber auch zu heiß geworden.
Michael Myklebusts helles Gekreische klingt auf “Be Damned!” streckenweise ausgehöhlt. Dafür schafft er es trotzdem wieder, sich in klarere Höhen aufzuschwingen, wie im Refrain zu “Nothing Gold Can Stay”. Nicht alles Gold vergeht also. Letztlich bleibt die Frage bestehen, warum nach all dem Diebstahl ein Hybridwerk entsteht, das sich in Summe so einförmig ausmacht. Die Parts, die nach der Party hängen bleiben, sind auf “Be Damned!” recht rar.
Das steckt drin: Cobra Skulls, John Coffey, Kvelertak