Der Tag am Meer: Jack Johnson und Donavon Frankenreiter hatten gerade das Lagerfeuer angeworfen und sich im Schneidersitz um den Picknickkorb versammelt, die Akustikgitarre im Anschlag. Da kommt der schwedische Badboy Daniel Cirera um die Ecke, pinkelt ihnen aufs Stockbrot und murmelt dabei “Fuck”, “Cocksucker”, “Bitch”. Die Party ist gelaufen, der Neuling hat sein Revier markiert. Daniel Cirera rechnet ab mit dem Irrglauben, dass Wohlfühlmusik mit seichten Texten einhergehen muss. Er hat sich die werbeträchtige Güteklasse “Explicit Lyrics” schon mit der ersten Single “Motherfucker – Fake Vegetarian Ex-Girlfriend” erarbeitet: “You’re a bitch-talkin’ motherfucker/ You’re the worst cocksucker/ Swore that you were true to me/ Yeah – in my dreams, in my dreams. Grinsend fällt einem die Kinnlade runter. Da singt sich einer den Trennungsfrust von der Seele. Ironisch, dass nur das spanische (Halb-)Blut des Schweden in Wallung gerät, die Gitarre bleibt meist mellow. Das Grundgerüst stellt die Akustische, Gimmicks wie Elektrogeplucker werden nur sorgsam eingestreut. Alles ist fällig für die Endabrechnung, und meist sind die Mädchen Schuld (“She Rules The School”) oder die musikalische Sozialisierung (“1992”). Doch ob er sich mit einer Kerzenscheinversion von “Anarchy In The UK” einen Gefallen getan hat? Damit kriegt er wohl auch die Mädchen rum, die sich geschworen hatten, nicht auf den nächsten säuselnden Rabauken reinzufallen.