Dankeschatz
Schwarzgalligkeit
Text: Julius von Glinski

Schlichte Botschaften und undurchsichtige Poesiealbumzeilen bilden im Werk der selbsternannten „Progressive Punks“ Dankeschatz eine große Schnittmenge. Mit “Schwarzgalligkeit” treffen sie auf diesem breiten Feld präziser ins Zentrum als bislang.
Wie viel Ernst und wie viel Augenzwinkern in Versen wie „Die Euphorie, abseits jener Schwarzgalligkeit/ Die mich des Nächtens stets begleitet/ Inmitten meiner Schlaflosigkeit“ steckt? Dankeschatz können trotzdem auf den Punkt kommen: „Pferdchen“ ist ihr wohl härtester, schnellster und direktester Song bis dato – und auch der überzeugendste. In seiner klar überzeichneten Ironie bleibt er jedoch die Ausnahme.
Zynisch könnte man sagen, immerhin dauert die Platte nur 25 Minuten. Andererseits ist das ein Teil des Problems: Das Album wirkt wie eine unvollständige Skizzensammlung. In kürzester Zeit sagen Dankeschatz erstaunlich viel, aber das Wenigste davon hat Bedeutung. Natürlich muss man nicht jeden Song endlos auswalzen, aber Kürze sollte eben auch sinnvoll gestaltet sein. Progressiv ist hier gar nichts, aber die Einstellung scheint in Ordnung zu sein. Und ihre Freude an der Sache vermitteln die DIY-Punks geschickt – wer will ihnen deshalb böse sein.
Das steckt drin: Lagwagon, Peter Maffay, Wizo