Manchmal sagt ein Songtitel einfach alles. So wie damals “Fuck Shit Up” von Jon Spencer. Bumms. In drei Worten. Hin und wieder überfallen einen die besten Dinge eben doch völlig heimtückisch. Ohne Vorwarnung. Den farbigen, stets in Anzug und Hut gewandeten Kanadier Danko Jones hatte jedenfalls kaum einer auf der Rechnung, der jetzt von der neuen alten (Punk-)Garage schwärmt. Lieber hysterisiert die halbe Welt einen Kult um zwei stümperhafte Ami-Kids wie die White Stripes herbei, deren vornehmliche Qualität das Nichtvorhandensein einer musikalischen ist. Wozu spielen können?! Ich rumpel, also bin ich (cool). Jones’ Trio, das reguläre Tonstudios scheut wie der Leibhaftige das Weihwasser, rumpelt auch. Aber wie: Dieses Album ist eine einzige orgiastische Hyperventilation. Eine rohe, dreckige Punk`n`Roll-Energiedusche zwischen Hendrix, Rollins, den Stooges und den MC5, die nach verrauchten Clubs geradezu schreit. “My mama raised a devil child/ Now mama’s got a good reason to cry”, raunzt Jones im Stakkato-Preller “Samuel Sin” – und liegt zumindest in zweiter Hinsicht reichlich daneben. Egal, wo man einsteigt: Vom sexuell aufgeheizten “Sugar Chocolate” über den deliziösen Groove-Rock von “Mango Kid” bis hin zum kaputten “Cadillac” verteilt dieses verschlagen grinsende Husarenstück 13 Prankenhiebe in schlappen 30 Minuten. Am Ende lockt mit der stoizistisch nach vorne geprügelten AC/DC-Verbeugung “My Love Is Bold” sogar ein kleiner Hit. Reißt eure Anlage auf bis zum Anschlag, ruft den NME an, bringt den Mann nach England zu John Peel. Macht ihn zum Millionär. Er hat’s verdient.
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