Aber Poser hin, Schinkengott her, darum soll es an dieser Stelle nicht gehen. Die Welt braucht schließlich Figuren wie ihn. Danzig hat, Entschuldigung: haben, in letzter Zeit hauptsächlich Mist gemacht; ich kenne jedenfalls niemanden, der die Alben Nummer 4 und 5 aufrichtig prima fand. Bei “6:66 Satans Child” verhält es sich allerdings wieder etwas anders. Die Platte ist mindestens zur Hälfte absolut brauchbar – wenn man nicht schon von vornherein etwas gegen lustiges Evil-Gehabe einzuwenden hat. Denn das teuflische sechste Album verpflichtet natürlich, und so kommt hier ein Dicke-Hose-Düstermann, der wieder eher im Stile der früheren Platten rockt und doomt. Die Industrial- und Wave-Elemente sind auf ein Minimum reduziert, so dass das Ganze nicht mehr nach gewolltem Experiment klingt, sondern einigermaßen Sinn macht. Damit wir uns nicht missverstehen: Nicht alles auf “6:66…” ist Gold, so hätte ich auf beispielsweise auf “Firemass” und auch auf Danzigs erklärten Lieblingssong, das schwülstig dahingegossene “Cold Eternal” ganz gut verzichten können. Dafür machen “Belly Of The Beast”, “Cult Without A Name” und die Single “Satans Child” aber sofort Lust, die alten Biker-Stiefel anzuziehen.
weitere Platten
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Danzig II: Lucifuge
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Danzig
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