Dark Tranquillity
Endtime Signals
Nun waren die Göteborger um Sänger Mikael Stanne noch nie die härtesten und grimmigsten des schwedischen Death Metal. Schon in ungestümen Anfangstagen bedienten Dark Tranquility konsequent jene Zuckrigkeit, die Bands aus ihrer Heimatstadt immer von ihrer deutlich knorrigeren Konkurrenz aus Stockholm absetzte.
Allerdings ließ man es musikalisch mindestens ein Jahrzehnt lang so betulich angehen, dass man Dark-Tranquillity-Alben am liebsten den Puls genommen hätte, um mal zu schauen, ob da noch was ist. Vorbei, diese Zeit. „Endtime Signals“ ballert zwar auch nicht alles kaputt, gießt dafür die nach wie vor präsente Melodik in angenehm ruppige Songs, in denen selbst in ihren balladesken Momenten ein verlorengeglaubtes Feuer lodert. Ob dies allein dem Wechsel an Schlagzeug und Bass zuzuschreiben ist, weiß wohl nur die Band selbst.
Die treibende Wucht des neuen Drummers Joakim Strandberg-Nilsson legt jedenfalls beredt Zeugnis von der Energie ab, die eine Neubesetzung einer solchen Schlüsselposition in einer Band dieses Zuschnitts günstigstenfalls entfachen kann. Sie sind wieder da und sie sind so gut wie lange nicht mehr. Wenn da nur nicht diese ewig gleich klingenden Keyboard-Presets wären – aber das wird man in diesem Genre wohl nicht mehr erleben.
Das steckt drin: Arch Enemy, At The Gates, In Flames
weitere Platten
Moment
VÖ: 20.11.2020
Atoma
VÖ: 04.11.2016
Construct
VÖ: 24.05.2013
Character
VÖ: 24.01.2005
Damage Done
VÖ: 22.07.2002