“Raum” heißt das Album, Räume und Zimmer werden mehr als ein Mal zum
Thema gemacht. Darlo besingen das Zimmer, in dem man noch immer grübelnd
wach liegt, während es draußen wieder tagt (“Schlaflos”). Das Zimmer, in
dem man Auswege sucht und sie weder dort noch auf der nächsten Tour
durch Jugendzentren, Clubs und Kneipen findet (“Der Ruf von Draußen”).
Immerhin ist man an diesen Orten nicht allein, werden die Freunde doch
von den gleichen Sorgen und Nöten getrieben. Für eine gewisse Zeit taugt
die gemeinsame Orientierungslosigkeit als Zufluchtsort vor der Welt
(“Raum”, “Etwas gemeinsam”). Doch man hat ja nicht nur Stress mit der
Gesellschaft, nicht nur Stress mit sich selbst, sondern leider auch in
Bereichen, wo man es am wenigsten vermutet und gewollt hätte: in der
Beziehung. “Voneinander entfernt” ist ein entwaffnend ehrlicher Song
über die quälenden Fragen, die sicheres Indiz dafür sind, dass es wieder
einmal zu spät ist, sobald man sie sich stellt. Die Texte sind die
starke Seite von Darlo, die Musik dazu ist unaufgeregter, leicht spröder
Indierock, nicht spektakulär, aber eigenständig genug, sich behaupten zu
können.