Datura4
West Coast Highway Cosmic
Text: Jan Schwarzkamp
Wem Bands wie The Stems, DM3, The Drones, You Am I oder The New Christs was sagen, der kennt sich gut aus im australischen Rock-Geschehen und hat wahrscheinlich schon mal von Datura4 gehört. Die Quasi-Supergroup debütiert 2015 mit “Demon Blues”, “West Coast Highway Cosmic” ist bereits ihr viertes Album. Noch immer gibt sich die Band leidenschaftlich dem Sound
der 60er und 70er hin. Der eröffnende Titelsong etwa hat mit seinem treibenden Bassdrum-Beat und der Orgel viel von Deep Purple. “Wolfman Woogie”, “You Be The Fool” und “Rule My World” zelebrieren den Blues. Gerade letzteres ist bedingungslos altmodisch, mit “You rock me/ You roll me”-Catchphrase und Mundharmonika. Es klingt, als sei das Stück in 15 Minuten im Studio entstanden – und das ist nicht negativ gemeint. Einen Gang zurück schalten Datura4 im ruhigeren “Give”, das recht eindeutig eine Verbeugung vor Blue Öyster Cults “Don’t Fear The Reaper” ist. Die Single “Mother Medusa” wiederum erinnert mit ihrem galoppierenden Schlagzeug an Turbonegros “Prince Of The Rodeo” – allerdings mit psychedelischem Einschlag. Über den verfügt vor allem das abschließende “Evil People, Pt. 1”. “West Coast Highway Cosmic” ist rundes Rock-Entertainment von betagteren Herren, die wissen, was sie tun.