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    Dave Keuning
    Prismism

    VÖ: 25.01.2019 | Label: Thirty Tigers
    Text:
    7 / 12
    Dave Keuning - Prismism

    Das Solodebüt von Dave Keuning legt die Vermutung nahe: Es ist nicht zwingend die Schuld des Gitarristen, dass The Killers seit längerem so furchtbar seicht und egal geworden sind.

    Vor 17 Jahren hat Brandon Flowers auf die Annonce eines gewissen Dave Brent Keuning mit einem Demotape reagiert, auf dem eine erste Version von Mr. Brightside gewesen sein soll – so die Gründungslegende von The Killers. 2019 braucht Keuning keinen Flowers mehr, um mit Stücken wie “I Ruined You” einen “Mr.-Brightside”-verdächtigen The-Killers-Song zu schreiben. Keuning verfügt zwar nicht über die stimmlichen Qualitäten von Flowers, das wäre seinem Alleingang aber auch abträglich. Denn selbst wenn zwischen Keuning und seiner Hauptband, von der er sich temporär befreien ließ, um seine Solokarriere in Schwung zu bringen, keine Welten liegen, ist “Prismism” diesen Deut schmuddeliger und beansprucht nicht den zeitgeistigen Nullzustand einer künstlich glitzernden Schaufensterpuppe. “Broken Clocks” oder das melancholische “The Queen’s Finest” sind eher die Sorte Synthie-Pop, die in zwielichtigen Eckkneipen das verrauchte Inventar an Stammgästen davon abhält, an die Tanzstange zu greifen. Dort, wo Heinz Strunks mitleiderregenden Figuren aus “Der goldene Handschuh” betrunken auf den Gehsteig aufschlagen und auf dem Nachhauseweg in Gedanken durch das akustische “Gimme Your Heart” torkeln. Keuning kombiniert hier nach Belieben elektrische und akustische Gitarren mit Streichern und versteckt sie bevorzugt hinter Synthesizern. Offiziell noch The-Killers-Mitglied, zählt er aktuell nicht zur Live-Band, was eine der schwierigsten Entscheidungen seines Lebens gewesen sein soll – und eine der besseren.