Neun Jahre nach seinem bislang letzten Soloalbum “Rattle That Lock” hat David Gilmour neun Songs für “Luck And Strange” zusammengerafft, darunter ein Cover des Montgolfier Brothers-Songs “Between Two Points”. Eine spezielle Wahl, diesen mittelmäßigen Song einer recht unbekannten Band ähnlich schlafwandelnd neu zu interpretieren. Erst nach etwa vier Minuten reißt Gilmours Gitarre ihn langsam und für die verbleibenden zwei Minuten an sich.
Hier und in einigen anderen Songs wirkt es, als habe Gilmour diese vor allem für den Moment komponiert, in dem er seine Sologitarre spielen kann, die er ohne Zweifel nach wie vor meisterhaft beherrscht. “A Single Spark” etwa plätschert beiläufig dahin, bis romantische Streicher im Hinter- und das Gitarrensolo im Vordergrund dazwischen grätschen. Der Titelsong setzt auf den altbewährten Pink Floyd-Rhythmus, schleppend und doch erbauend.
An den Tasten ist der verstorbene Pink-Floyd-Keyboarder Richard Wright zu hören – ein gefundenes nostalgisches Fressen für Fans, ebenso wie der zweite Bonus-Track der Special Edition: Neben “I Have Ghosts” ist “Luck And Strange” als “Original Barn Jam” vertreten, der mit 14 Minuten doppelt so lang wie die Albumversion ist und in dem sich Gilmour richtig gehen lässt. Die großen, teils verqueren Pink-Floyd-Ideen gehen ihm dabei ab. Wer aber nicht nur die alten Klassiker hören möchte, kann mit diesem Album überbrücken.
Das steckt drin: Marillion, Pink Floyd, Roger Waters
weitere Platten
Rattle That Lock
VÖ: 18.09.2015
On An Island
VÖ: 02.03.2006
About Face
VÖ: 05.05.1984
David Gilmour
VÖ: 25.05.1978