Der britische Singer/Songwriter entdeckt seine Liebe zur Verbindung von akustischen Gitarren und Synthesizern. Weniger spektakulär als gefällig.
David Gray ist ein wahrer Schöngeist. Ausgestattet mit einem sorgfältig kultivierten Sinn für geschmeidige Arrangements und Melodien, die weit entfernt von der Effekt heischenden Geltungssucht klassischer Charterfolge sind, macht er Pop-Musik für Erwachsene. Zutiefst ernsthaft, stets um eine akkustische Gitarre herum aufgebaut, mit viel Raum für seinen verhallten Gesang über Lebensängste und Sprachlosigkeit. Schwermut in Albumlänge, geadelt durch die Mitarbeit des Orbital-Mitglieds Paul Hartnoll und Komplimente von Musikerkollegen von Bono über Radiohead bis zu Robbie Williams. Eine Platte als langer ruhiger Fluss, dem zuweilen ein paar mehr Stromschnellen und Strudel gut getan hätten, denn bei aller unumstrittenen musikalischen Qualität: In dieser Form ist dieses Album ein klassischer Fall, vorbehalten für die ganz besonders regnerischen, traurigen und langsam verlaufenden Tage des Jahres. Aber zumindest Regen gibt es momentan ja genug.