Auch in der Gefahr, universelles Kopfschütteln zu ernten, aber wenn an den Cranberries eines nicht schlecht war, dann die natürliche Stimme von Dolores O’Riordan. Hätte Sie doch bloß ihre Haarfarbe nicht immer geändert, nicht so oft gekiekst und nicht so blöde Texte gesungen… Was die irische Sirene mit Dawn Landes aus New York zu tun hat? Man lausche dem wunderbaren Lied “French” oder dem leicht rockenden “Scars”. Es fällt schwer, Argumente dagegen zu finden, dass sich dieses Lied nicht auch auf einem unverhofft gelungenen Soloalbum der O’Riordan befinden könnte. Was auch geschrieben werden muss: Dass man bei “Suspicion” problemlos in die Bangles-Ballade “Eternal Flame” überleiten kann. Ist in der Redaktion diverse Male getestet worden. Nun ist Dawn Landes vom Mainstream viele Meilen entfernt. Ihre Welt ist der Campus der diversen Universitäten, bei deren Festivals sie spielt und ihre Zuhörer findet. Geschickt hat sich Dawn Landes eine Nische gesucht: Wem Cat Power zu spröde-versponnen, Ani DiFranco zu kämpferisch und Suzanne Vega zu seicht ist, der findet in Dawn Landes die Songschreiberin des Herzens. Wie sie zum Beispiel in “Kids In A Play” aus einem kaum spürbaren Folk-Liedchen eine Handclap-Hymne zwischen Velvet Underground und Smog macht, beweist ihr Ansinnen, nicht blind den großen Straßen zu folgen, sondern auch mal links und rechts auf die verwinkelten Pfade zu achten. Hübsche Musik für verkehrsberuhigte Zonen, wo Kinder spielen und keine Autos fahren.
weitere Platten
Sweetheart Rodeo
VÖ: 04.09.2009
Fireproof
VÖ: 15.06.2007