Wo der Vorgänger ganz im Zeichen nachdenklicher Selbstreflexion stand, ist jetzt wieder alles gut. De La Soul sind zurück auf der Party.
Die 30 Lenze scheinen doch eine magische Grenze zu sein (ich spreche da aus Erfahrung…). Auch im HipHop-Ländle: Da werden sie auf einmal alle nachdenklich. Ob die Jay Beez, Q-Tip oder eben diese Brüder hier, großes Aufräumen war in den letzten Jahren angesagt bei den sonst immer fröhlichen Zweckoptimisten der ersten Stunde. Bestes Beispiel: Stakes Is High, De La Souls melancholisches Statement von 96 zur Lage ihrer angekratzten Good Vibes-Seele. Inzwischen gehen Posdnous, Maseo und Dave (vormals Trugoy) auf Mitte 30 zu, und man hat eingesehen: Alles halb so wild. Die Party ist, was zählt. Der Spaß am Flow. Bloß keine Hektik, entspanntes Rollen ist angesagt. Ihr fünftes Album beweist wieder einmal, dass guter, superauthentischer HipHop so einfach sein kann. Ein Beat, ein Loop – mal eher jazzy gehalten, mal mit wirklich ansprechenden RnB-Sprengseln versehen, meistens knochentrocken, immer sehr schlau angelegt. Viele gute Worte, die Erfahrung von 15 Jahren, ein paar fesche Gäste (u.a. Redman, Busta, Freddie Foxxx, zwei von den Beastie Boys und die altehrwürdige Chaka Khan), eine State-Of-The-Art-Produktion, und fertig ist ein Album, das zwar nicht gerade unverzichtbar bahnbrechend ist, das aber zumindest gute HipHop-Unterhaltung auf hohem Niveau bietet.
weitere Platten
And The Anonymous Nobody...
VÖ: 26.08.2016
The Grind Date
VÖ: 27.09.2004
Stakes Is High
VÖ: 30.11.1999
Art Official Intelligence II: Bionix
VÖ: 01.01.1900