Das feine Debütalbum “Yeahvolution” war eine Spur roher, wilder und punkiger, was im Umkehrschluss
nicht heißen soll, dass “Details” mit glatt poliertem Schliff aufwartet. Doch setzt sich diese
Platte dezent zwischen zwei Stühle, ist für Indie zu fröhlich und für Pop zu lo-fi. Bass und Gitarre
tragen bei Songs wie “Queen Midas” oder “Past Is Past” simple Kindermelodien vor und der gern naiv
trällernde Gesang von Magnus Hansson macht das Ganze auch nicht erwachsener. Was soll’s, erwachsen
sein ist ja auch doof, und wenn sich Bassistin Sara Karnehed bei “Sometimes” anhört wie eine
Siebenjährige, die einen Popsong aus dem Radio nachzusingen versucht, versprüht das eine Menge
Charme. Ähnliches gilt auch für “Absorb That Touch” mit seiner molligen Cure-Melodie, für “Modern”,
eine Hymne zwischen frühen Killing Joke und Spandau Ballet, oder für “Dirty Tricks”, wo sie
80er-Jahre-New-Wave-Power-Pop nach britischer Bauart zitieren. “Grinding Light” dagegen ist zu eng
nach Schema F gestrickt und aus den guten Ansätzen des forscher rockenden “Blood Is On The Streets”
hätte man mehr machen können. So pendelt das Göteborger Quartett mit “Details” etwas unentschlossen
zwischen langatmig und betörend hin und her und bleibt leider insgesamt zu zahnlos, um einen
längerfristigen Eindruck zu hinterlassen.
weitere Platten
Yeahvolution
VÖ: 23.06.2003