Die dunkle Seite der Nacht – De/Vision verfolgen eisern den Pfad, den Depeche Mode geebnet haben.
Try walking in my shoes, sang 1993 David Gahan. Yep, dachten sich knapp sechs Jahre später De/Vision und verabschiedeten sich wie weiland Depeche Mode von ihrem Pop-Appeal, um ihr Black Album einzuspielen. Der propagierte Versuch, vom Depeche Mode-Image wegzukommen, ist von daher missglückt. Der Versuch, vom allzu poppigen Image wegzukommen, könnte hingegen gelingen. Denn Void ist schwer, dunkel, elegisch und nicht leicht verdaulich. Suizid-Gefährdete finden in Songs wie Self-Deception oder Remember genug Nahrung, um den Stuhl endgültig zum Kippen zu bringen. Auch die neue Version des De/Vision-Klassikers Blue Moon birgt eine Atmosphäre, die selbst Berufs-Schwermütige dazu veranlassen würde, das Wort Depression neu zu definieren. Soviel zu den positiven Dingen des Albums. Depeche Mode in den Achtzigern ging mir nämlich ziemlich am Arsch vorbei und ihr dunkles 93er Album Songs Of Faith And Devotion halte ich persönlich für ihr bestes. Deshalb ist Void eine zwiespältige Geschichte für mich. Im Grunde mag ich diese düstere, schwermütige Stimmung und halte es auch grundsätzlich für einen Schritt in die richtige Richtung für De/Vision. Nur klingt mir das alles irgendwie zu vertraut. Denn Songs Of Faith And Devotion gibt es schon.