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    The Dead 60s
    dto.

    VÖ: 23.09.2005 | Label: Deltasonic/SonyBMG
    Text: Armin Linder
    8 / 12

    Mal wieder ein Haus besetzen? Oder wenigstens dem Wachtmeister den Mittelfinger entgegenrecken? Das Clash-Revival greift weiter um sich.

    Dass sich Bands ihre Inspirationen aus der Zeit um 1980 holen, ist nichts Neues und wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Nur die Inspirationsquellen ändern sich. New Order sind langsam passé, dafür scheinen sich neben Gang Of Four nun endgültig The Clash zu echten Dauerbrennern zu mausern. Dass Gutmensch Campino und seine Toten Hosen mit einer „Guns Of Brixton“-Coverversion die Comet-Verleihung aufmischten, mag nur eine Randbemerkung sein, passt aber ins Bild. Denn nach den Beatsteaks und Libertines drängt mit den Dead 60s aus Liverpool eine weitere Band ins Rampenlicht, die einen Joe-Strummer-Schrein im Proberaum zu hängen haben scheint. Und die vor allem die Clash-Spätphase, circa „Combat Rock“, zu schätzen weiß. Für das mit kritischen Werbeanzeigen tapezierte Artwork des selbstbetitelten Debütalbums musste tonnenweise rote Farbe dran glauben (in den USA gelbe), Frontmann Matt McManamon spart nicht mit überzeugten Posen, und auch das Timbre seines Vorbilds scheint er hinreichend geübt zu haben. In hiesigen Alternative-Schuppen geht die Single „Riot Radio“ inzwischen zurecht so steil wie zuvor im UK. Der Rest des Albums drosselt das Tempo merklich und zieht sehr Dub-lastige Saiten auf, ohne dass das pumpende „Red Light“ oder das mäandernde „Loaded Gun“ dadurch an Reiz verlieren würden. Und auch ihre Offbeat-Lektionen haben die Dead 60s gelernt, wie nicht nur „We Get Low“ oder „Ghostfaced Killer“ beweisen. Trotzdem ist Vorsicht geobten: Die Dead 60s halten nicht viel vom Pop, sind dafür viel zu konsequent. Puristen statt Opportunisten.

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    Time To Take Sides

    VÖ: 10.08.2007