Vor 22 Jahren sind Dead Meadow für eine Weile eine interessante Band, weil Anfang der 00er Jahre niemand so schön psychedelisch verschleppten Stoner wie das Trio aus Washington D.C. spielt. Obendrein veröffentlichen sie auf Tolotta, dem Label von Fugazis Joe Lally, und mit “Sleepy Silver Door” eröffnen sie ihr Debüt “Dead Meadow” mit einem Song, der längst ein Klassiker ist. Danach folgen viele Alben in rascher Folge. Die Ideen werden dünner, die Experimente wirken hilflos, nervig, verpeilt. “Warble Womb” von 2013 ist der Tiefpunkt dieser Entwicklung. “Force Form Free” ist jetzt das achte Album. Es sind sechs Songs, die – der Titel deutet es an – formlos vor sich hin mäandern. Der instrumentale Opener “The Left Hand Path” ergeht sich immerhin noch in düsterem Fuzz-Morast. Doch “The Lure Of The Next Peak” dudelt vor sich hin, bis es irgendwann im Effektnebel verhallt – ohne Ziel, ohne Verstand. “Valmonts Pad” könnte ein Song sein, den die Black Angels bei der Qualitätskontrolle aussortiert haben. Die B-Seite läutet “To Let The Time Go By” mit Psych-Folk ein, bei dem erstmals Jason Simons dünne Stimme erklingt. Der Titelsong wiederholt den Opener und dessen düsteren Fuzz, bis der Song nach sechseinhalb Minuten ausblendet. Wer keine Songs schreibt, braucht auch keine Enden. Am Ende versöhnt Binah mit entspanntem Kraut-Psych.
weitere Platten
The Nothing They Need
VÖ: 30.03.2018
Warble Womb
VÖ: 11.10.2013
Old Growth
VÖ: 29.02.2008
Feathers
VÖ: 07.03.2005
Shivering King And Others
VÖ: 16.06.2003
Howls From The Hills
VÖ: 01.01.2001
Dead Meadow
VÖ: 01.01.2000