Man könnte Dead Meadow mit einem Augenzwinkern als Stoner-Rock-Studenten bezeichnen, denn hier regiert nicht die unreflektierte Wucht des Riffs, sondern in erster Linie Atmosphäre. Unter diese Prämisse ordnen sie ihr Schaffen bereits seit drei Longplayern, wobei die beiden Vorgänger allein schon durch eine Veröffentlichung auf dem Label des Fugazi-Bassers Joe Lally geadelt wurden. Nun sind sie also bei Matador gelandet, die ja mit Bardo Pond bereits eine Herde im Programm haben, die ganz ähnliche Ziele verfolgt. Verglichen mit diesen sind Dead Meadow dann aber doch noch ein ganzes Stück erdiger. Harte, Schweiß treibende Tieftonarbeit wird konterkariert von sich in Effekten suhlendem Gesang, der in seiner sakralen Stimmung mitunter an Pink Floyd erinnert. Dead Meadow rollen ihren Felsen einen Weg entlang, der mit klassischen Doom-Elementen, Mittsiebziger-Psychedelica à la 13th Floor Elevators und traumwandlerischen SloMo-Indie-Verweisen auf die Hohepriester Slint, Codeine oder Bitch Magnet gepflastert sind. Natürlich wird das WahWah-Pedal traktiert und jeder Song glänzt mit ausufernden Improvisations-Passagen. Zuerst rauscht “Shivering King And Others” dann auch eher durch, ohne viel hängen zu lassen. Wer die Platte jetzt aber beiseite legt und ihr nicht die Chance und vor allem Zeit einer nachhaltigen Wirkung gibt, verpasst ein Highlight in Sachen moderne Psychedelica, die sich locker in eine Reihe mit On Trial und Konsorten stellen lässt.
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VÖ: 01.01.2000