Okay, mit seinen anderen ist Elstner nicht gerade zu einem Star geworden, aber vielleicht zum Underground-Hero. Losgelegt hat er mit Riddle Of Steel Anfang des Jahrtausends. Die klangen so, als würde Mathrock endlich mal mit Heavy Rock bumsen. Das Kind der Liebe war ein Gewinn für beide Seiten: Math ohne abgespreizten Finger, Heavy Rock ohne Klischees. Bei Tilts holte Elstner dann noch den Spaß, einen weiteren Gitarristen und seine Vorliebe für Van Halen dazu. Obendrein ist er ab “Harmonicraft” (2012) zweiter Gitarrist beiTorche, aber jetzt eben nicht mehr. Dafür hat er mit Dead Now eine Band mit Bassist Derek Schulz und Schlagzeuger Bobby Theberge gegründet. Beide spielen eigentlich in der Weirdo-Sludge-Band Day Old Man, von deren bisherigen Songs keiner unter zwölf Minuten lang ist. Dead Now agieren wesentlich kompakter und kommen mit rund vier bis fast sechs Minuten aus. Auch wenn sie es uns als solches verkaufen wollen, fünf Songs in 23 Minuten sind kein Album, sondern eben eine EP; mag Trent Reznor auch versuchen, neue Regeln dafür aufzustellen. Fans von Elstners bisherigen Bands werden sich hier wohlfühlen. Das lustige Songtitel-Spiel wird fortgesetzt (“Ritchie Blackmourning”), wie Elstner es bereits bei Tilts begonnen hatte. Der Sound ist weiterhin sehr dicht, kondensiert, hat eine satte 90s-Alternative/Stoner/Noise-Rock-Grundierung. Vor allem aber geht es darum, Riffs und Harmonien schlüssig miteinander zu verbinden – gerne auch mit gewaltiger Repetition wie in “Powershapes” oder mit krautigem Vibe wie im teilweise motorisch getrommelten “Motorekt”.