Die Gitarristen von Dead Quiet, dem Quintett aus Vancouver, British Columbia, haben nach wie vor genug zu tun, doch insgesamt treten Riff-Wände zugunsten von mehr Melodiösität und abwechslungsreicherem Songwriting etwas in den Hintergrund.
So vereint “Dying To Live Again” ungemein groovende Heaviness mit Prog-Dynamik, “High Roads” reiht sich als bluesiger Hardrock in die Liste der Hymnen ans Nomadentum ein und im von Gothic Rock inspirierten “Murder City” hört man fast Type O Negatives Pete Steel aus dem Grab rufen.
Dabei scheint der Leitspruch für beinahe alle Stücke zu sein: Nicht ohne meine Synthies! Die Keyboards im Hammond-Orgel-Stil sorgen auf “IV” für das Retro-Feel und eine sinistre Stimmung. Allerdings ist dieses Element so dominant, dass es letzten Endes formelhaft wirkt. Ein akzentuierter Einsatz hätte der Platte gutgetan.
Formelhaftigkeit kann man der Band auch an anderen Stellen vorwerfen. Beim Closer “Leave The Light On”, der als obligatorische Ballade samt Piano und Streichern durchgeht, sowie beim Text in “High Roads”: “Alone is the lone wolf, baby/ Always out on his own”. Autsch. Wenn man darüber hinwegsieht, ist “IV” ein insgesamt stimmungsvolles Album mit teilweise wirklich einprägsamen Melodien.
Das steckt drin: Kadavar, Lucifer, Pentagram