Deadheads
This Is Deadheads First Album (It Includes Electric Guitars)
Text: Jens Mayer
Natürlich wäre es albern zu erwarten, ein Genre wie dieses neu zu erfinden, aber wenn Sänger/Gittarist Manne Oleander im eigentlich recht knackigen Opener “Baby Blues” nach knapp 20 Sekunden den Refrain mit der Plattitüde Born to lose einleitet, dann schmeckt das einfach schal. Es ist trotzdem für den Moment okay, weil das coole Boogie-Piano und die Handclaps zum Ausklang Spaß machen. Klar, its only RocknRoll, doch dafür, dass im anschließenden “My Demons” und dem darauf folgenden “Freak Out” noch mehr aufs Gas getreten wird, arbeiten die Deadheads einfach mit zu vorhersehbaren Riffs und Hooks, die durchgängig danach klingen, als hätte man sie mit Hilfe des RocknRoll-Schaltplans zusammengelötet. Da kann “Ghost” schon deutlich mehr, denn das gedrosselte Tempo und der Fokus auf Oleanders einnehmenden Gesang stehen den Deadheads eindeutig besser. Das beweist auch das Highlight auf dem Debüt der Göteborger, das sechsminütige “Venom”, das klingt, als würden die Doors Danzig covern. Es verdeutlicht, wo die Stärken der Deadheads liegen: Nicht im schnell dahingerotzten Punkhit, sondern in beschwörendem 60er-Psychedelic-Rock, der sich Zeit lässt. Zwischendurch dürfen sie ruhig weiter Quickies wie “Rock & Roll” (besser, als sein origineller Titel vermuten lässt) oder “Live On” einschieben, aber das Verhältnis sollte sich stark zugunsten eigenständigeren und entspannteren Songwritings verschieben. Dann könnten sie auch aus dem Schatten ihrer skandinavischen Vorgänger heraustreten.