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    Deadletter
    Hysterical Strength

    VÖ: 13.09.2024 | Label: So/Rough Trade
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 378
    9 / 12
    Deadletter - Hysterical Strength

    Deadletter bewegen sich auf ihrem Debüt zwischen Avantgarde-Punk und Parfümwerbungsästhetik, sowohl optisch als auch musikalisch.

    Die sechsköpfige Band zeigt auf “Hysterical Strength” klangliche Vielschichtigkeit: nervöses Schlagzeug, omnipräsentes Saxofon und kantige Gitarren, so scharf wie die Kieferlinie von Frontmann Zac Lawrence. Dessen markanter Sprechgesang verschmilzt mit den Instrumenten zu einem Sound, der hysterisch erdrückend und zugleich durchdacht wirkt. Obwohl Deadletter die genretypische Energie von Post-Punk-Veteranen wie Sad Lovers & Giants aufgreifen, verfolgen sie kein festgelegtes Ziel.

    Zwischen der träumerischen Melancholie in “Mother” und der Lässigkeit von “Relieved” stehen vordergründig die zynischen Texte von Lawrence. Dessen Lyrik-Irrgärten sträuben sich davor, allzu leicht verstanden zu werden. So singt Lawrence in “Mere Mortal” so wortmalerisch wie desillusioniert: „And this greeting, though a prospect, might just keep one upright/ Like a set of crutches set aside for optimists to walk with“. Behandelt wird der Suizid eines Freundes, während der Song von mitreißenden Basslinien und agilen Saxofonklängen getragen wird.

    Unter der Leitung von Produzent Jim Abbiss (Arctic Monkeys, Adele) erschaffen Deadletter dunkle, intensive Atmosphären, die dennoch mit einer gewissen Pop-Affinität nach Klarheit streben. “Hysterical Strength” will die Schattenseiten des Lebens entlarven, und umarmt zugleich die Schönheit wie das Grauen.

    Das steckt drin: Joy Division, Killing Joke, Sad Lovers & Giants