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    Deadly Circus Fire
    The Hydra's Tailor

    VÖ: 12.06.2015 | Label: Music Archy/H'Art
    Text:
    6 / 12
    Deadly Circus Fire - The Hydra's Tailor

    Die wunderbare Welt der Web-Generatoren: Wie wäre der Name deiner Black Metal Band? Wie ist dein Emo-Pseudonym? Deadly Circus Fire scheint aus einem dieser Generatoren zu stammen. Und das ist schade.

    Denn es ist ihr zweites Album. Und wenn die Musik im zweiten Anlauf den Eindruck macht, aus dem Genre-Setzkasten zusammengefummelt zu sein, was kann dann noch kommen? Viel Tool, ein wenig Mastodon, eine Prise Karnivool, irgendwie melodisch, irgendwie tausend Mal gehört. Auf der Grenze zwischen Prog Metal und Emo drücken Deadly Circus Fire immer und immer wieder die gleichen Knöpfe, beweisen erstaunlich wenig Konsequenz, wenn es darum geht, Songs schlüssig fertig zu schreiben, und achten am Ende viel zu sehr auf eine lackierte Oberfläche denn auf schlagkräftige Stücke. Was sie auf dem Vorgänger “The King And The Bishop” noch treffend mit einem kompakten Hit wie “Nothing” auf den Punkt brachten, suchen wir auf dem Nachfolger vergebens. Und so bleiben Songs wie die potentielle Single “Where It Lies” mit einem Linkin-Park-Gedächtnisrefrain oder das atmosphärisch dichte “Aeden” einsame Glanzstücke in einem Meer des Bald-Vergessenen. Die Mühe, die die Band in komplexe Stücke, also den Prog-Anteil ihrer Musik steckt, verpufft beklagenswert in einem belanglosen Mix aus Metal-Klischees, gekrönt vom einleitenden Riff zu “Victim”, mit dem Deadly Circus Fire klarstellen, dass sie auch Slayers South Of Heaven irgendwie gut finden. Bis vor kurzem haben sie sich auf der Bühne noch als Clowns geschminkt und verkleidet. Damit haben sie aufgehört. Es war wohl einfach “too much”, wie die Engländer so schön dezent sagen, wenn etwas eine Grenze überschreitet. In diesem Fall vor allem zu viel Ironie.