Der Fusion der Flaming Lips Wayne Coyne und Steven Drozd mit Deap Vally, namentlich Schlagzeugerin Julie Edwards und Gitarristin Lindsey Troy, kommerzielle Absichten zu unterstellen, wäre ohnehin ausgemachter Unsinn. Wen die furchtlosen Freaks als nächstes in ihr Kabinett der sonischen Farben und flauschigen
Gerüche einladen, wissen sie wohl selbst nicht. Nach Platten mit Henry Rollins, Peaches, Miley Cyrus und einer ganzen Reihe weiterer Freunde nun also das zu erwartende Unerwartete in Gestalt einer Synthie-Garage-Psych-Platte mit dem kalifornischen Bluesrock-Duo. Zuschreibungen wie richtig oder falsch werden hier genauso aus der Tür gebeten wie die Zwanglosigkeit hinein. Integralhelm übergestülpt, los: Edwards und Troy singen, hauptsächlich Troy, Coyne vermutlich nur im Opener “Home Thru Hell” (unklar, wer in den Vocoder grummelt). Der bildet mit “Hope Hell High” den traditionell strukturierten und hart rockenden Teil von “Deap Lips”, die große Mehrheit weitet sich aus zu spannenden Longtracks (“Love Is A Mind Control”) und minimalistischen Drozd-Improvisationen (“Motherfuckers Got To Go”), alles fließt ineinander. Einmal warnt Troy auf ihre typische Heul-doch-Art Don’t fuck with me now/ I’m on the edge of becoming one with the universe, was die zwei Seiten der Medaille Deap Lips eigentlich recht treffend beschreibt. Auf Platte bilden sie eine funkelnde Einheit.
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