Selbst wenn sich Lindsey Troy und Julie Edwards gleich vier Features auf ihr mittlerweile drittes Album holen, am Ende klingt “Marriage” in jeder Sekunde nach Deap Vally. Das ist bei einer Band mit dieser Sprengkraft aber nun wirklich kein negativer Effekt – nur wenige Duos stürmen so mitreißend nach vorne. Der Opener “Perfuction” tanzt den ganzen Zauber einmal überzeugend vor: knirschender Alt-Rock, gespickt mit lässig vorgetragenen Zeilen à la “I’m a mess but I’m clever” und aufgepeppt durch Background-Vocals. In diesem Fahrwasser bewegen sich auch die folgenden Stücke, mal als Art Jam wie bei “Where Do We Go”, mal mit Tanzflächen-Beats (“Phoenix”). Aus der letztjährigen Liaison mit den Flaming Lips unter dem Namen “Deap Lips” heraus scheint das Duo zudem die eingangs erwähnte Vorliebe für Kooperationen entwickelt zu haben. Tatsächlich gehört vor allem “High Horse” mit Kt Tunstall, Peaches, Bläsern und Sprechgesang zu den Albumhighlights, die mit dem Rock-Sound des Duos brechen. Ähnliche Ausrufezeichen setzt das Jennie Vee-Feature “I Like Crime” – ein pulsierender Hit über gleichgeschlechtliche Liebe. Ansonsten beweist “Marriage”, dass eine partnerschaftliche Verbindung auch nach zehn Jahren noch genauso viel Moshpit-Potenzial entfachen kann wie zu Beginn der gemeinsamen Reise.
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