Death By Stereo
We're All Dying Just In Time
Text: Anke Hügler
Extreme Zeiten schreien nach extremer Musik – und “We’re All Dying Just In Time” kennt keine Kompromisse. “California Addiction” lässt als dick aufgetragene Heimathymne Liebe und Hass etwa unversöhnt im Hardcore-Punk-Pit aufeinanderprallen. Doch auch auf dem politischen Parkett fordert Sänger Efrem Schulz zu Grenzziehungen auf, während schlagkräftige Powerchord-Riffs und sein gnadenloses Kampfgebrüll in “Straight From The Inside” mehr Energie versprühen als angestochene Bierdosen. Death By Stereo jedenfalls scheuen sich nicht, Stellung zu beziehen – weshalb Textzeilen wie “I believe in freedom, but this is beneath/ Subliminal fascism, colonial beef/ This fight never ends, let’s take it to the streets” etwa “Free Gun With Purchase” zu einem perfekten Protestsong machen. Mit genialen Serj-Tankian-Gesangslinien zeichnet Schulz dabei den Wahnsinn der amerikanischen Tagespolitik nach, der in “An End To Sensation” bei einer melancholischen A-Perfect-Circle-Rezeptur aus herrlichen Bassläufen, hypnotischen Gitarren-Licks und einem dynamisch vertrackten Schlagzeug seiner sensibelsten Kritik begegnet. Manchmal sind klare Worte gefragt – und “We’re All Dying Just In Time” tritt derart entschlossen auf, dass man sich damit über System Of A Downs Schaffenspause hinweg trösten kann.
weitere Platten
Just Like You'd Leave Us, We've Left You For Dead
VÖ: 28.10.2016
Black Sheep Of The American Dream
VÖ: 24.04.2012
Death Is My Only Friend
VÖ: 19.02.2010
Death For Life
VÖ: 06.06.2005
Into The Valley Of Death
VÖ: 22.04.2003
Day Of The Death
VÖ: 22.01.2001