Bereits mit ihren bisherigen Bands (unter anderem Pilot To Gunner und I Hate Our Freedom) standen die Mitglieder des Quartetts den Hit-orientierten, Alternative-nahen Ausläufern des Post-Hardcore näher als dessen destruktiver, ätherischer Seite. Das Verhältnis ist nun gekippt: Reminiszenzen an die 90er finden sich eher in Details wie dem angespannten Bass in “Catharsis” oder dem Kopfnicker-Riff, das “Get Off My Lawn” eröffnet und auch den frühen Deftones gut gestanden hätte. Bezeichnender ist jedoch, wie gradlinig das Schlagzeug diesen Song weiterführt – nämlich mitten hinein in sonnenbeschienenen US-Rock, dem Titel wie “Burn To Shine” von Beginn an geweiht sind. Die Gesten des Sleaze haben Death Cults ebenso studiert wie die verschiedenen bluesigen Hardrock-Inkarnationen, die es über die Jahrzehnte hinweg gab, ohne daraus ein Dogma zu machen, von dem es andere mit besonders grellen Phrasierungen oder raffinierten Soli zu überzeugen gilt. Im Gegenteil: Death Cults drückt an den richtigen Stellen, sitzt nicht richtig, wie die leicht verrutschten Instrumente in “Normalized”, durch das Co-Frontmann Justin Scurti dann auch torkelt, als sei er ein Followill-Cousin auf Abwegen. Für das Stadionformat der Kings Of Leon wollen diese acht Songs zu wenig, tragen ihre im Hardcore blutig geschlagenen Knie zu stolz zur Schau und spielen ihre Riffs zu kantig – aus eben dieser Attitüde heraus kann aber eine kleine Hymne wie “Resurrection” entstehen, zu der man sich gerne in den Armen liegt, weil sie im Gegenzug so wenig verlangt.