Death Goals
A Garden Of Dead Flowers
Dass das Londoner Duo Death Goals die Klischees des Genres inhaliert hat, führt der Opener “Genderless Clones Of Gameshow Hosts” gleich vor, vom sperrig-verspielten Titel über herausgeschriene Statements, schrill aufheulende Riffs und angenehm-rustikale Post-Hardcore-Melodien bis zum rumpeligen Breakdown.
“A Garden Of Dead Flowers” spielt sich durchweg im Metalcore-Rahmen ab, begreift ihn aber nicht als Formel, sondern Anleitung zum passionierten Kollaps. Vielleicht hat es mit der schmalen Besetzung zu tun, dass die Songs so beweglich klingen und das Gefühl vermitteln, alles könne jeden Moment entgleisen. Das gibt einen Kontrast zur überhöhten, verstetigten Identitätskrise, die Harry Bailey und George Milner aus einer queeren Perspektive in finstere Musik verwandeln. Wenn sich am Ende von “Loveless” eine bleierne Gitarre in einen trägen Breakdown wirft, der Titelsong quietschende Dissonanzen zu Black Metal verdunkelt oder “Death Goals In Cursive” gleich direkt ins Chaos springt, klingt das immer erfrischend roh und unmittelbar.
Sowieso schmuggeln Death Goals jedes noch so vertrackte Riff gekonnt an Mucker-Befindlichkeiten vorbei und sind sich auch für Gimmicks wie die Cheerleader-Gangshouts im Finale “Faux Macho” nicht zu schade – was vielleicht eine der größten Metalcore-Tugenden überhaupt ist: Zu leiden und dabei unverschämt viel Spaß zu haben.
Das steckt drin: Every Time I Die, SeeYouSpaceCowboy, Wristmeetrazor