Zwiespältig: Auf “Scorpio Rising” haben sich Death In Vegas wenig hinzuzufügen. Hochkarätig besetzter TripRock mit Durchhängern in der Herrenriege.
Und dabei fängt es so gut an: Im Intro “Leather” gibt es zwei Gitarrenakkorde, einen hervorragend stumpfen Rockbeat und ein wie aus einem Pulp-Song herausgeschnittenes Synthiesolo. Dann “Girls” – dasselbe nochmal in langsam, diesmal mit betörend schwebenden Vocals von Susan Dillane. So kann der Abend losgehen. Auch “Hands Around My Throat” weiß mit Eighties-Feeling zu punkten, und in punkto Gästeliste beweisen die Herren von Death In Vegas mit u.a. Hope Sandoval und Dot Allison ein gutes Händchen, und gerade in diesen ruhigeren, sphärischen Momenten erinnert vieles an die besten Momente vom Chemical Brothers-Drittwerk “Surrender”. Nicht wirklich gut ist der von Liam Gallagher gesungene, reichlich öde Titelsong, der zudem auch noch auf einem Sample aus Status Quos oller Kneipenwalze “Pictures Of Matchstick Men” basiert. Auch Paul Weller kann mit dem Sixties-Rocker “So You Say You Lost Your Baby” nicht wirklich überzeugen, obwohl er auf seine alten Tage doch wieder ein bisschen frischer klingt. Hatten sich Death In Vegas mit den herausragenden “Contino Sessions” definiert, so macht sich jetzt doch eine gewisse Orientierungslosigkeit sowie Stagnation auf höchstem Niveau bemerkbar. Schlecht ist das alles nicht, zumal Songs wie das somnambule “Diving Horses” doch wieder für einiges entschädigen. Trotzdem war etwas mehr zu erwarten.
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Trans-Love Energies
VÖ: 07.10.2011