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    Death Letters
    Post Historic

    VÖ: 04.05.2012 | Label: Redfield/Alive
    Text: Oliver Uschmann
    6 / 12
    Death Letters - Post Historic

    Viele Einflüsse verderben den Postcore-Psychrock-Sound der Death Letters zwar nicht völlig, lassen aber ein stimmiges Aroma vermissen.

    Es ist wie bei Fußballmannschaften, denen ein klares Konzept und gelassene Klasse fehlen. Sie betonen stets: “Wir sind aber fünf Kilometer mehr gelaufen als die Konkurrenz.” Das trifft auch auf dieses niederländische Duo zu. Ein Duo, und sie machen mehr Lärm und Aufstand als manches Quintett. “Post-Historic” (wir vermuten mal gnädig eine Hommage an “Post-Nothing” von Japandroids, ein Duo von ganz anderem Kaliber) weiß zumindest in seinem Titel, dass es sich überall bedient, wo dramatischer Lärm, Wut und waidwunder Pop zu holen sind. Wer sonst wirft auf ein- und demselben Album Fangseile Richtung Noisecore auf der einen und Coldplay auf der anderen Seite des Extrems? Dazwischen, unter anderen: Der stimmliche Gipfelstürmer-Gestus von Muse, gekleidet allerdings in scheppernden, zerrenden, sägenden Klang – was schief geht, wenn man bedenkt, dass sich Höhenwahn nicht noch beliebig steigern lässt. Aber auch: Billy Talent als angefahrene Straßenhunde. Postrock mit glimmenden Gitarren in der Dunkelheit. Hardcore mit Angriffslust, simpel, treibend. Das Problem ist: Oft verbinden Death Letters diese Elemente in einem einzigen Stück. Sie kleben sie aneinander wie eine Collage, die nur mit Panzertape zusammengehalten wird, so dass man jede Übergangsstelle sieht. At The Drive-In, Oceansize, vielleicht sogar Fugazi: Alle diese Referenzposten entwickelten in ihrer Laufbahn markante Songs, aber vor allem – einen eigenen Charakter aus einem Guss. Hier deutet er sich, wie in “In Fear Fools Search” immer nur an, wenn es still und reduziert bleibt, statt überzogen zu explodieren.

    weitere Platten

    Common Prayers

    VÖ: 22.02.2013

    The Death Letters

    VÖ: 30.10.2009