Völliger Quatsch, jedes einzelne Mal aufzuspringen, wenn die Band mal wieder zum 70s-Cartoon-Raumschiff-Refrain ansetzt, in Fällen wie “Disaster (Is What Were After)” auch noch das schrottigste Saxofon der Welt zwischen die Wooohoo-Chöre und das Klatschen dudeln lässt und sich dann schon wieder gegen die nächste Wand wirft. Dann lieber zusammen zappeln. Auf ihrem dritten Album beschäftigt sich die Band aus Los Angeles, die einst Hole-Schlagzeugerin Patty Schemel gegründet hat, mit dem Leben nach dem Tod, aber eigentlich ist das Dunkle auf “Darkness Rains” vor allem Schmutz. Schemel ist längst wieder ausgestiegen, dafür sorgt ein unstetes Line-up von Mitspielerinnen für das nötige kontrollierte Chaos, das man eigentlich live und mit festem Schuhwerk erleben sollte. Sängerin und Multiinstrumentalistin Bonnie Bloomgarden wälzt sich mit Vergnügen auf dem Garagenpunk-Boden, haucht und faucht und murmelt und jubiliert, und Schemels Bruder Larry lehnt sich dazu in waghalsige Gitarrenriffs, dass es eine Freude ist. Die Songs mögen “More Dead” oder “(One Less Thing) Before I Die” heißen, aber sie klingen lebendiger als so manches, was da draußen rumliegt. In knapp über anderthalb bis fast sechs Minuten fahren sie Heavy Surfrock, blubbernde Psychedelic-Strecken und flotten Krach über sämtliche Kellerleichen und verlieren dabei nie ihren Groove. Wenn Abre Camino zum Abschluss fast gemächlich anläuft, um sich dann umso gewaltiger zu entladen, ist das fast der einzige Moment des Albums, um sich mal kurz schwer atmend gegen eine Betonwand zu lehnen.
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