Death Valley Girls
Islands In The Sky
Text: Anton Stechonin | Erschienen in: VISIONS Nr. 360
Damit führt das Quartett aus Los Angeles die überraschend lebensbejahende Phase, die mit dem 2020er Album “Under The Spell Of Joy” begann, weiter und feiert Selbsthilfe in einem ganz eigenen, transzendentalen Stil. Konkret mündet die Eigenliebe auf dem fünften Album einerseits in Garage-Rock-Exzessen und sonnigem Fuzz-Punk mit okkulter Tendenz zwischen den Zeilen. Andererseits tut sich mit Songs wie dem feierlichen “When I’m Free” oder dem Gospel-Kracher “Sunday” auch eine neue, sentimentale Seite auf, die mehr Tiefe in den Kosmos der Band bringt und sich zwischen Räucherstäbchen-Schwaden und Alien-Verschwörungsmythen mit lieblichen Soundexperimenten optimistisch breitmacht. Auf den ersten Blick kommen dazu lediglich ein wenig mehr Psychedelik und atmosphärischer Hall in den Sound. Darüber hinaus stehen die verwaschenen LoFi-Decken aber für die schmerzliche Unsicherheit einer noch zu vermessenden Gefühlswelt, die nach der trockenen Nüchternheit des Vorgängeralbums nun prominent im Raum steht und um Genesung bittet. Auf “Islands In The Sky” bringen Death Valley Girls die Mühe auf, sich mit diesem wirren Knoten aus Emotionen zu befassen, sich aber auch der eigenen Grenzen bewusst zu werden und sie so anzunehmen, wie sie sind.
Das steckt drin: Bleached, L.A. Witch, Ty Segall