“Gonna paint an animal on a cave wall/ Gonna leave it there forever while empires fall”, singt Bassistin Satomi Matsuzaki. Die Ehefrau von Schlagzeuger und Bandgründer Greg Saunier piepst diese Zeilen beim Aufnahmeprozess direkt in ein am Laptop integriertes Mikrofon. Der Rest der Band tut es ihr gleich und spielt angesägte Blues-Riffs, Slide-Gitarren und klapprige Klaviere auf die denkbar einfachste Weise ein. Allein: Einfach wirkt auf “Future Teenage Cave Artists” nichts, weil Deerhoof besessen sind von der Frage, wie Musik klingt, die einer sich rasch verändernden Zukunft gerecht werden soll. Die Band aus San Francisco erbaut sich an der Demontage ihrer Songs und zerschießt nicht nur jede Struktur, sondern auch alles, was im Entferntesten in Wohlklang abzugleiten droht. Vom ersten Stück an ist hier die Welt kaputt, und die Gesellschaft, wie wir sie kennen, Geschichte. Es scheint fast, als hätten sich Deerhoof auch für die Aufnahmen in eine Höhle zurückgezogen, um es mit den Herausforderungen unzuverlässige Elektrizität und unsichere Lebensmittelversorgung aufzunehmen. Gitarrenpedale versagen in der Mitte des Takes, Schlagzeug-Fills brechen in sich zusammen, bevor sie ihr Ende erreichen. Wenn die Zukunft wird, wie Deerhoof klingen, dann kommen herausfordernde Zeiten auf uns zu.
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