Für “Mountain Moves” hat das sonst eher in sich gekehrte Quartett verschiedene Gäste eingeladen, die ihre Ideen ganz frei und selbstbestimmt in die Kompositionen einbringen dürfen. Darunter sind Stereolab-Sängerin Lætitia Sadier auf dem funkigen “Come Down Here And Say That”, die argentinische Singer/Songwriterin Juana Molina auf dem rhythmisch verkanteten Opener “Slow Motion Detonation” und weitere Beiträge unter anderem von Rapperin Awkwafina und der Jazz-Saxofonistin Matana Roberts. In den Koproduktionen stellen Deerhoof ihren Gästen ein musikalisches Mathrock-Fundament zur Verfügung, das aber meist dezent im Hintergrund bleibt. In ihren eigenen Tracks erfinden sich Deerhoof dann im Alleingang radikal neu. In “Con Sordino” treffen Reggae-Versatzstücke auf unkontrolliertes Gitarrenfeedback, das Instrumentalstück “Palace Of The Governors” schlägt orientalische Klänge an, “Kokoye” verbreitet Perkussion-lastiges Karibik-Flair, das zum Schluss im kakophonischen Schlagzeugsturm untergeht. Dazwischen kommen aus allen Mustern fallende Coversongs, darunter ein Operetten-artiges Zwischenspiel, das im Original von der chilenischen Folkloristin Violeta Parra stammt, und eine komplett auf Klavier reduzierte Version von Bob Marleys “Small Axe”. Das verschrobene “Mountain Moves” ist ein exotischer Irrgarten, dessen Ausgang man gar nicht finden will, weil es in jeder Sackgasse etwas Faszinierendes zu entdecken gibt.
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