Dehd
Poetry

Das Trio aus Chicago steckt mit Einflüssen von The Jesus And Mary Chain bis Roy Orbison die Eckpfeiler ihres Sounds selbst: Die 14 Songs tragen sowohl einen rotzig-rauen Reverb-Klang in sich und haben im Kern meist ein melodisch pochendes Herz. Die Poesie von Dehds Musik dreht sich um Zigaretten, Halsketten oder verchromte Motorräder (“Mood Ring”) und gefälschte Gucci-Sonnenbrillen (“Dog Days”).

Mit dieser Kombination ähneln sie Bands wie Dum Dum Girls oder The Raveonettes, die auch Garage Rock mit Surf und Noise verbinden, aber immer ein gewisses nostalgisches Flair verströmen. 2015 aus der DIY-Indie-Szene der Windy City hervorgegangen, erscheint “Poetry” nur zwei Jahre nach Dehds eingängigem sowie eindrucksvollem Album “Blue Skies” und ist erneut ein Werk zwischen Hymnenlastigkeit und Herzschmerz, frei nach dem lyrischen Vorbild der Band, Charles Bukowski, der einst schrieb: “Man kann den Tod nicht besiegen, aber man kann den Tod im Leben besiegen”.

Dehd haben sich ebenfalls für Letzteres entschieden, das hört man in jedem leidenschaftlichen Ton der sowohl schlendernden als auch schnellen Songs, die auch mal lustvoll bei Post-Punk oder Dreampop naschen. “Poetry” ist das perfekte Album für eine Fahrt in den Sonnenuntergang und “Summertime Sadness”-Momente.

Das steckt drin: Dum Dum Girls, The Jesus And Mary Chain, The Raveonettes