Einmal mehr festigen Deine Lakaien ihren Ruf als außergewöhnliche Pop-Band. Lag ihre herausragende Stärke bislang bei den ungewöhnlichen Live-Performances, so bringt “Winter Fish Testosterone” die feinfühlige Kreativität des Duos Horn/Veljanov auf den Punkt. Auch wenn sie mit den gängigen Klischees des Waves nie etwas gemeinsam hatten, schlichen sich mir persönlich stellenweise doch zu ähnliche Elemente in die klassisch inspirierte Pop-Dance-Elektronik ein. Von diesen finden sich auf ihrem neuen Werk bestenfalls dezente Spuren, die sich nur in der umfassenden Melancholie manifestieren. Was es genau mit dem musikalischen Rest auf sich hat, ist schwer zu beantworten. Zu ganzheitlich wurde aus verschiedenen Stilen eine feste Einheit geformt, um diese in ihre Wurzeln zu zerlegen. Neu sind die gelegentlichen TripHop-Einflüsse, die dieses Album noch etwas zugänglicher machen. Ein Track wie das zynische “Testosterone” dagegen verweist eine Reihe sogenannter `Elektronik Metal`-Bands auf ihre Plätze. Ein intelligentes, erwachsenens Album jenseits aller Trends – wer die Lakaien kennt und schätzt, weiß, was ich meine.
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Kasmodiah
VÖ: 01.01.1900