Es ist halt ein hübsches Etikett, wenn man seine Musik unter das Gang-of-Four-Retro-Wavepunk-Banner hängt; das kann man ja alles verstehen. Soll schließlich funktionieren mit der Schubladisierung. Dass dabei aber auch mal knuffige Stilblüten entstehen, ist andererseits schwer zu vermeiden. Denn was die Basken Delorean auf ihrem dritten Album machen, ist am Ende nichts anderes als recht groovige, durchaus schwungvoll auf den Punkt produzierte, obschon etwas statisch aus den Boxen kullernde Housemusik, die man mit Electroclash-Gesang und flirrenden 80er-Gitarren Marke Andy Summers oder The Edge aufgehübscht hat. Das läuft lässig durch (nicht zuletzt, weil der Drumcomputer-Programmierer offenbar nur je zwei verschiedene Beats, Sounds und Geschwindigkeiten kennt), hat etwa drei, vier veritable Hits und demgegenüber so manches Füllmaterial, das exakt wie der Remix dieser Hits – weil geradezu identisch und nur ein bisschen schwächer – klingt. Überhaupt ist Abwechslungsreichtum nicht ihre Sache, eher schon sklavische Stiltreue, und das machen sie gut. Dennoch: Eine Maxi der zu erwartenden Sommerhit-Auskopplungen für die Hipster-Tanzflächen der westlichen Hemisphäre tuts auch. Die jedoch kann man häufig und dann gleich noch mal hören.
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dto.
VÖ: 05.07.2004