Delving
All Paths Diverge
Während DiSalvo mit Elder die Weiten zwischen Prog-, Psychedelic-, Space- und Stoner-Rock beackert, grenzen sich die rein instrumentalen, leicht melancholischen Kompositionen Delvings vor allem dadurch ab, dass sie keine harten Riffs und weder Stoner- noch Metal-Elemente umfassen. Vielmehr basieren die sieben Stücke, die sich zu etwas mehr als einer Stunde Spielzeit addieren, häufig auf Sequenzer-Figuren, auf denen Multiinstrumentalist DiSalvo sein rhythmisches und melodiöses Talent an Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard ausschöpft.
“New Meridian” etwa spielt rund vier Minuten ausschließlich mit heller Kraut-Electronica, bevor Schlagzeug und Gitarren den Song in andere Sphären transportieren. Zum Ende der Platte packt “Vanish With Grace” energisch zu und paart psychedelische Elektronik mit hallenden Post-Rock-Gitarren, wie man es von Maserati kennt. Der Opener “Sentinel” reitet etwas zu intensiv auf einer schönen Keyboardharmonie herum – und wenn man nicht aufpasst, rauscht er ebenso an einem vorbei wie das leicht pulsierende “Chain Of Mind”.
Etwas lauter wird es mit den Riffs zum Ende von “Omnipresence” oder im Mittelteil von “Zodiak”, der mit fast 14 Minuten längste Song des Albums, der sich wunderbar um eine Gitarrenlinie aufbaut und zwischen Ambient, Kraut- und Progrock viel zu bieten hat.
Das steckt drin: Maserati, Monomyth, Neu!
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Hirschbrunnen
VÖ: 11.06.2021