Gegründet hat sich die Band 2008, jedoch folgte erst 2015 das Debüt “Dream Soda”. Während die Briten das noch als Quartett aufnahmen, ist “Holy Doom” Resultat eines kreativen Trios: Gründungsmitglied und Leadgitarrist Mathew Renforth hat die Band Mitte 2016 verlassen. Dass der psychedelische Sound von Demob Happy durch den personellen Aderlass nicht gelitten hat, dürfte auch an Adrian Bushby liegen, der bereits mit den Foo Fighters und Muse zusammengearbeitet und die Platte in den Londoner Abbey Road Studios gemischt hat. In elf Songs präsentiert das Trio einen druckvollen, aber zurückgelehnten Sound, der im Opener “Liar In Your Head” vor allem an die Queens Of The Stone Age erinnert, aber auch bei Royal Blood (“Be Your Man”) und dem Retrorock von Kadavar (“Fake Satan”) aneckt. Bassist und Sänger Matthew Marcantonio beweist dabei beeindruckenden Stimmumfang: Er wechselt gekonnt zwischen hohen Noten wie im Arctic-Monkeys-ähnlichen Titeltrack, giftigen Schreien sowie gelangweiltem Nuscheln. Richtige Hits gibt es auf “Holy Doom” nicht, “Loosen It” hätte am ehesten das Potenzial dazu, aber Demob Happy verpassen die Gelegenheit, den Song härter zu instrumentieren. Auch “Fake Satan” deutet gegen Ende das Potenzial des Trios nur an, “Spinning Out” massiert dagegen in etwas mehr als zwei Minuten das Trommelfell so derb, wie es Turbowolf auf “The Free Life” kürzlich perfektioniert haben. Mit “Fresh Outta Luck” lässt die Gruppe ihr zweites Album so entspannt ausklingen, dass man sich anschließend an den Strand legen möchte. Den dazu passenden Wellengang liefern Demob Happy zum Ausklang akustisch mit.
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Dream Soda
VÖ: 13.05.2016