Es hatte sich schon ein wenig angedeutet,
dass sich die von Kopenhagen aus operierenden Demon Head zunehmend
im Schaffen düsterer Klangwelten üben. Den Abschied vom
Retro-Heavy-Rock des starken Debüts hatte die Band schon 2019 auf
“Hellfire Ocean Void” durch reichlich Gothic und ruhige Ausreißer angedeutet.
Auf “Viscera” haben sie nun ihre Metamorphose abgeschlossen.
Als Rudimente bleiben neben den doom-typischen Texten lediglich die
schweren Riffs wie beim dramatischen Opener “Tooth And Nail” erhalten.
Nach dem gitarrenverliebten “The Feline Smile” verlieren sich die
Dänen dann in “Arrows”, “The Lupine Choir” und “Wreath” zunehmend in
finster-atmosphärischer Akustik – untermalt von Mellotron-
Streichern, Kirchenorgel und geisterhaften Gitarren. Marcus Ferreira
Larsen kann währenddessen nur selten mit seinem theatralischen
Gesang jene infernale Energie entfalten, die dem vermeintlich diabolischen
Konzept gerecht würde. Reminiszenzen an Glenn Danzig und
Peter Steele bleiben jedoch bestehen. Daher dürften Fans ihres ursprünglichen
Retro-Sounds von dem behäbigen und düsteren Esoterik-
Vibe gelangweilt bis enttäuscht sein, auch wenn man die intensive
Stimmung und die organische Produktion von Flemming Rasmussen
(Metallica, Morbid Angel) loben muss.
weitere Platten
Hellfire Ocean Void
VÖ: 22.02.2019
Ride The Wilderness
VÖ: 05.06.2015