Behaglicher Indie-Pop, Hilfe von Sparklehorse und eine Sängerin, die Beschützerinstinkte weckt: Denali könnten richtig gut werden.
Denali sind jung, kommen aus Richmond, Virginia, und dies ist ihr Debüt. Bei zwei Songs haben Mark Linkous und Alan Weatherhead von Sparklehorse mitgemacht, und in deren musikalischen Sphären verkehren auch Denali – nur ist hier alles weniger farbenfroh, dafür unausgereifter und bemühter. Aber auch nicht wirklich schlecht. Doch alles steht und fällt sowieso mit Sängerin Maura Davis. Diese hat eine dieser zarten Mädchenstimmchen, mit der Frauen “Arschloch” sagen können, und alle seufzen vor Wonne. Maura säuselt sich sachte durch die Lieder, welche fast durchgehend im unaufregenden SloMo-Indie-Pop verharren und zuweilen ins Sphärische drängen. Sie singt dabei wie Nina Perssons kleine, wehleidige Schwester oder PJ Harvey ohne Rotz. Aber der Grat zwischen nervig und zauberhaft ist hier dünn wie ein Blatt, und hin und wieder kippt Maura ins Nervige, und die Songs sind zu schwach, um die strauchelnde Sängerin aufzufangen. Dann skippt man weiter. Bessere Songs und weniger Wehleid, und Denali könnten richtig gut werden.
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The Instinct
VÖ: 03.11.2003