Depeche Mode
Memento Mori
Gab es im Vorfeld eines Albums von Depeche Mode schon einmal ein größeres Bohei? Die Gründe liegen auf der Hand. Megabands, die ihre Community genauso in den Bann ziehen wie die Masse, sind selten geworden. Hinzu kommt, dass dieses Album das erste nach dem Tod von Andy Fletcher ist. Er war es, der den Titel “Memento Mori” ins Spiel gebracht hatte. Der Tod ist ein zentrales Thema des Albums, er taucht in vielfacher Form auf, als dunkle Engel, Killer oder Geister. Das letzte Stück, “Speak To Me”, geschrieben von Dave Gahan, beschreibt eine Nahtoderfahrung – es ist seine erschütternd authentische Betrachtung seiner eigenen Geschichte und einer der intensivsten Depeche-Mode-Momente seit Jahren.
Musikalisch entkommt die Band der Falle, die sie sich selbst gestellt hatte: Zuletzt wurden die Alben immer schwerer, Elektroblues-lastiger. Nun kehrt der Synthiepop zurück, auf der Single “Ghosts Again“, aber auch bei “Wagging Tongue”, einer Co-Komposition von Martin Gore und Gahan. Sowieso bietet “Mememto Mori” viel Teamplay. Gore hat sich für vier Stücke Richard Butler an die Seite geholt, Chef der Post-Punks The Psychedelic Furs. Es scheint, als habe Butler Gore klargemacht, was Depeche Mode auszeichnet. Songs wie das gespenstische “My Favourite Stranger” oder “Don’t Say You Love Me” im Stil von Scott Walker besitzen überraschende Sounds und zwingende Melodien. Ab jetzt ist “Playing The Angel” nicht mehr das letzte große Album von Depeche Mode.
Das steckt drin: Kraftwerk, The Psychedelic Furs, The Walker Brothers
weitere Platten
Spirits In The Forest (Live)
VÖ: 26.06.2020
Spirit
VÖ: 17.03.2017
Delta Machine
VÖ: 22.03.2013
Sounds Of The Universe
VÖ: 17.04.2009
Playing The Angel
VÖ: 14.10.2005
Exciter
VÖ: 14.05.2001
Ultra
VÖ: 14.04.1997
Songs Of Faith And Devotion
VÖ: 22.03.1993
Violator
VÖ: 19.03.1990
101 (Live)
VÖ: 13.03.1989
Music For The Masses
VÖ: 28.09.1987
Black Celebration
VÖ: 17.03.1986