Descendents
Everything Sucks (Platten der Neunziger)
Dass ich das noch erleben durfte! Endlich wieder gab uns Sänger Milo, der inzwischen seinen Ph.D.-Abschluss gemacht hatte und daher wieder zur Verfügung stand, Antworten auf die brennenden Fragen des Heranwachsens und des Lebens an sich. 1985 hatten die Descendents schon einen Comeback-Versuch unternommen, aber “I Don’t Want To Grow Up” und “Enjoy!” hatten nicht ganz den Charme des Klassikers. Nachdem sie 1987 mit “All” wieder viel versprachen, gab Milo Aukerman erneut der Biochemie den Vorzug vor der schon 1978 in Los Angeles gegründeten Legende. Die anderen benannten nach dem letzten Album ihre neue Band, mit der sie jedoch nicht über den schweren Verlust hinwegtrösten konnten. All existieren auch weiterhin, aber so wirklich brauche ich diese Ersatzbefriedigung jetzt nicht mehr – obwohl ich gerne zugebe, dass All zuletzt in jeglicher Hinsicht zu überzeugen wussten. Jedenfalls geriet die Descendents-Europa-Tour im Zuge von “Everything Sucks” zu einer bleibenden Erinnerung, und Songs wie das superschnelle “Coffee Mug”, das derbe “This Place” oder das verträumt-verliebte “She Loves Me” zeigten die Band in der Form ihres Lebens. Sie ging hier sogar noch wesentlich direkter und kraftvoller zur Sache als in ihrer Jugend, ganz so, als hätte sie die letzten zehn Jahre nur darauf gewartet, diese Platte endlich herauslassen zu dürfen. Bitte niemals aufhören!
weitere Platten
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