Morricone als Intro und Wildwest-Knarrenheinze auf dem Booklet – das ist entweder eine ultraschäbige Metallertruppe aus Iowa City oder der gute alte Herr Angelripper.
Hoffentlich wieder gesundet von seinen bösen Unfallverletzungen hat unser Tom als erstes seine Stimmbänder rehabilitiert und beschert uns ein Western-Metalalbum vor dem Herrn. Und es muss sich noch nicht einmal verstecken, ganz im Gegenteil: Auf The Dawn Of Dying finden sich fast mehr taugliche Melodien als auf allen Sodom- und Onkel Tom-Scheiben zusammen. Mit fröhlichen Lok-Samples und Banjo-Leads, einer feisten Mundharmonika und wirklich guten Partysongs (ihr wisst schon, welche Art Parties) ist Angelripper ein vielversprechender Anwärter auf den Titel des letzen wahren Cowboys. Auch wenn Devils Horse kackebraun Gitarrenschülerakkorde á la House Of The Rising Sun zitert und Tracks wie Jumping Down The Running Train sämtliche Lachmuskeln aktivieren – mit diesem Ding hat sich Angelripper ein Plätzchen irgendwo zwischen Zakk Wyldes Pride & Glory und Soundtracks alter Italo-Western verdient. Der kecke Sprung von der Schaufel des Sensenmanns hat sich gelohnt, Long Dong Tom.